Was ist hedonistisches kalkül?

Hedonistisches Kalkül (oder Utilitätskalkül)

Das hedonistische Kalkül, auch bekannt als Utilitätskalkül oder Glückskalkül, ist ein Algorithmus, der von Jeremy Bentham entwickelt wurde, um den Grad der Freude oder des Leidens zu berechnen, die durch eine Handlung verursacht werden. Es ist ein zentrales Konzept im Utilitarismus, einer ethischen Theorie, die besagt, dass die moralisch richtige Handlung diejenige ist, die das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen hervorbringt.

Das Kalkül berücksichtigt sieben Faktoren, die die Quantität (Menge) des Glücks oder Leidens beeinflussen:

  • Intensität: Wie stark ist die Freude oder das Leid?
  • Dauer: Wie lange dauert die Freude oder das Leid?
  • Gewissheit/Ungewissheit: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Freude oder das Leid eintritt?
  • Nähe/Ferne: Wie nah oder fern ist die Freude oder das Leid zeitlich? (Auch bekannt als Propinquity oder Remoteness)
  • Fruchtbarkeit: Wird die Freude oder das Leid zu weiterer Freude oder weiterem Leid führen?
  • Reinheit: Wird die Freude oder das Leid von gegenteiligen Empfindungen begleitet sein?
  • Ausdehnung: Wie viele Menschen werden von der Freude oder dem Leid betroffen sein? (Auch bekannt als Extent)

Indem man diese Faktoren für jede mögliche Handlung bewertet und die Ergebnisse summiert, glaubte Bentham, dass man bestimmen kann, welche Handlung die moralisch richtige ist.

Kritik am Hedonistischen Kalkül:

Obwohl das hedonistische Kalkül eine einflussreiche Idee ist, wurde es auch kritisiert. Einige Kritiken umfassen:

  • Subjektivität: Die Bewertung der Freude und des Leidens kann subjektiv und schwer zu quantifizieren sein.
  • Praktische Schwierigkeiten: Es ist oft unmöglich, alle Konsequenzen einer Handlung vorherzusagen und zu messen.
  • Ignorierung moralischer Rechte: Das Kalkül kann zu Ergebnissen führen, die intuitiv unmoralisch erscheinen, wenn sie das Glück der Mehrheit auf Kosten der Rechte einer Minderheit maximieren. (Siehe: Utilitarismus)
  • Fokus auf Quantität statt Qualität: Das Kalkül behandelt alle Freuden und Leiden als gleichwertig, unabhängig von ihrer Qualität. (Siehe: Quantitative%20vs%20Qualitative%20Merkmale)

Trotz dieser Kritik bleibt das hedonistische Kalkül ein wichtiges Konzept in der Ethik und der Entscheidungstheorie. Es bietet einen Rahmen für die Analyse der Konsequenzen von Handlungen und die Bewertung ihrer moralischen Richtigkeit. Der Fokus auf Konsequenzen macht es zu einer Form des Konsequentialismus.